Inhalt:
Band 1: Satz 1+2
Band 2: Satz 3+4

Bei wohl kaum einer anderen Sinfonie Anton Bruckners ist der Entstehungsprozess, die Geschichte der vielfältigen Überarbeitungen und Fassungen und der Rezeption des Werkes so verworren und vielschichtig, wie bei der 3. Sinfonie. Schon die Uraufführung der Erstfassung des Werkes am 16. Dezember 1877 in Wien, unter der Leitung des Komponisten, stand unter keinem guten Stern. Das an Bruckners neuartige Tonsprache nicht gewöhnte Wiener Publikum, welches zudem zuvor schon durch negative Presse gegen Bruckners Musik gestimmt war, verlies während der Aufführung in Scharen den Saal. Nur eine Handvoll von Bruckners Schülern und Freunden trösteten den Meister danach, der traurig meinte, die Leute wollten nichts von ihm wissen. Bruckners demütig-bescheidenem Charakter entsprechend, bezog er den Misserfolg unbegründet aber auch auf sein eigenes Können und er arbeitete die Sinfonie in der Folge in mehreren Fassungen um, die zum Teil erheblich voneinander abweichen.